Bei einer Auto-Rallye kann man schöne Effekte mit der Mitzieh-Technik erzielen.
Die Mitzieh-Technik erfordert etwas Übung und Erfahrung. Bei einer Auto-Ralley hatte ich die Gelegenheit, diese Technik anzuwenden. Objekte -insgesamt mehr als 90 Rennwagen- gab es bei der 33. Rallye de Maspalomas genug. Dieses Rennen führte von Maspalomas auf Gran Canaria über die Berge. Mein Standort war am nördlichsten Punkt in der Nähe von San Bartolome de Tirajana. Es handelt sich also um ein -wenn auch nicht typisches- Urlaubsfoto (ganz dem Motto dieser Website entsprechend).
Zur Vorbereitung:
Das Rennen war für den ganzen Tag angesetzt; es sollte dreimal die selbe Strecke abgefahren werden. Den ersten Durchgang am späten Vormittag nutzte ich für den Überblick. Zu diesem Zeitpunkt waren die Lichtverhältnisse nicht so schön wie beim zweiten Durchgang am Nachmittag. Am Nachmittag und frühen Abend steht die Sonne tiefer und die Farben sind eindrücksvoller. Wichtig ist, daß man mehrere Standorte zur Auswahl hat und schnell wechseln kann. Auf der Bergstrecke der Rallye war das kein Problem.
Zur Technik:
Ich hatte mehrere Standorte auf einer Streckenlänge von ca. 500 Metern. An der Stelle, an die Aufnahme entstand, hatte ich einen Abstand von ca. 20 Metern zur Fahrbahn. Für die Mitziehtechnik wählte ich eine Zeit zwischen 1/30 und 1/100 Sekunde vor. Bei der Blendenautomatik wählte die Kamera eine Blende zwischen 11 und 16 (sollte es für diese lange Belichtungszeit zu hell sein und keine kleinere Blende möglich sein, kann man mit einem Graufilter entsprechend abdunkeln). Den Autofokus habe ich ausgeschaltet, da er etwas langsam ist. Ich fokussierte also manuell auf die Mitte der Fahrbahn. Nun mußte ich nur auf den nächsten Rennwagen warten. Hilfreich beim Mitziehen der Kamera war übrigens die Leitplanke. An dieser konnte ich mich beim Ziehen der Kamera nach rechts orientieren. Versuchen kann man diese Technik natürlich auch mit Hilfe eines Stativs. Sobald ein Wagen kam, nahm ich von möglichst weit links beginnend die Verfolgung mit der Kamera auf. Den Auslöser betätigte ich erst, als der Wagen genau vor mir war. Dabei achtete ich darauf, die Kamera in der Geschwindigkeit des Wagens mitzuführen und die Kamera nicht beim Druck auf den Auslöser zu verreißen. Man sieht an der Fahrzeugbeschriftung, daß die Fokussierung und Belichtung gut sind. Der Hintergrund ist durch die Bewegung unscharf. Das ganze Bild wirkt dynamisch.
Alternativen:
Man kann die Aufnahme auch mit einer Belichtungszeit von z.B. 1/1000 Sekunde machen. Mit einer Bildbearbeitungs-Software kann man anschließend die Bewegungsunschärfe simulieren. Dazu stellt man den Hintergrund frei. Danach wendet man auf die Auswahl den Filter für „Bewegungs-Unschärfe“ an. Geeignat dazu ist die Software Photoshop von Adobe.
Im nächsten Beitrag habe ich die Bewegung mit einer kurzen Belichtungszeit „eingefroren“. Die Dynamik kommt dabei aus der Aufnahme-Position.